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Drama-Queen John Boy

heiditasin

Aktualisiert: 30. Jan.

 


Was für eine Freude bereitet uns John Boy, der kleine Koikerhondje, der tapfer um sein Bleiben gekämpft hat! Er passt auf die Hühner auf, lässt sich schon mal von einem Huhn um einen Baum jagen, spielt mit den Katzen und hat eine besondere Vorliebe für Pilgerinnen. Doch vor allem ist er die größte Drama-Queen in ganz Galicien

 

Als John Boy schon einige Monate bei uns lebte, entdeckten wir plötzlich eine dicke Beule an seinem Körper, direkt hinter der rechten Vorderpfote. Rolf brachte ihn sofort zum Tierarzt. Als der Hund auf den Behandlungstisch gehoben wurde, platzte die Beule auf, und Eiter sowie Blut traten aus. Die Tierärztin versorgte die Wunde und machte ein Röntgenbild. Dabei entdeckte sie zwei Projektile in John Boys Körper: eines unter der Eiterbeule und ein weiteres in der linken Vorderpfote. Offenbar war der kleine Hund, lange bevor er zu uns kam, mit einem Luftdruckgewehr beschossen worden. Diese Verletzungen waren uns bisher entgangen – selbst bei der Chip-Implantation hatte der Tierarzt nichts bemerkt. 

 

John Boy wurde in Narkose gelegt, und die Projektile wurden entfernt. Als Rolf mit ihm zurückkam, sah der kleine Hund wirklich dramatisch aus: eine Halskrause, der Brustkorb und die linke Pfote dick mit Verbänden umwickelt. Auf drei Beinen humpelte er zu mir, ließ sich von den Katzen beschnuppern und präsentierte stolz seine Verbände den Hühnern. Am nächsten Morgen zeigte er auch den Nachbarinnen seine Wunden und forderte mit seinem Blick ständig unser Mitleid ein. 

 

Eine Woche verging, und John Boy lief immer noch auf drei Beinen. Bei der nächsten Kontrolle in der Tierklinik wies Rolf darauf hin, dass die verletzte linke Pfote noch immer nicht benutzt wurde. Die Ärztin untersuchte die Pfote und bestätigte, dass alles in Ordnung sei – keine Nerven waren verletzt worden, und eigentlich hätte er die Pfote wieder normal benutzen können. 

 


Zwei Tage später: Ich kam in den Garten und sah John Boy mit JayJay, seinem Lieblingskater, herumtollen – auf vier Pfoten! Überrascht rief ich: „John Boy!“ Er blieb stehen, drehte seinen Kopf zu mir und kam dann – auf drei Pfoten angelaufen, mit angezogener rechter Vorderpfote! Der kleine Schauspieler hatte einfach vergessen, welche Pfote eigentlich verletzt war! 

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